Sätze, die wir in Büchern nie wieder lesen wollen#2

„Ich weinte.“

Alternativ: „Ich weinte laut auf,…“ (der Satz tut körperlichen weh), „ich schluchzte und heulte in sein t-shirt..  „, „ich heulte laut auf…“ und und und… 
Safeword. Nala Martin.

Nein, das Buch ist definitiv keines, das man lesen muss, denn es ist grottenschlecht geschrieben.

Als ich Zitate rausgesucht habe, fiel mir auf,  dass Nala Martin wohl mit E.L. James verwandt sein muss, denn die Protagonistin dieses Romans spricht ebenfalls ständig von Engelchen und Teufelchen. Außerdem haben beide die starke Neigung Sätze monoton zu wiederholen.

War es bei E.L. James wenigstens NUR die verfluchte innere Göttin, scheint die Hauptfigur hier eine äußerst traurige Person zu sein, denn sie weint andauernd. 

Führt Anastasia in Fifth Shades of Grey gefühlt einmal pro Doppelseite einen stummen Dialog mit ihrer inneren Göttin, sind es bei Nele Martin gleich Engelchen, Teufelchen, ab und an Jared Leto UND die Tränendrüsen, die um ihre Aufmerksamkeit kämpfen. Einmal pro Doppelseite scheint hier noch untertrieben zu sein. Die Tränen kullern in jedweder Form in einer Tour.

Die Erfahrung zeigt: dieses Buch eignet sich lediglich für verrückte Vorleseaktionen um 5 Uhr morgens, angetrunken, mit einem Vorleser, der mühelos zwischen griechischem, spanischen, französischem, bayrischen und natürlich norddeutschem Akzent wechselt. Dann allerdings ist es wahnsinnig lustig. 

„Ich weinte.“ wurde dadurch zu einem geflügelten Satz, der uns noch heute die Tränen in die Augen treibt – vor Gelächter. 

(ich sollte eine Liste anfangen mit den schlechtesten Büchern, die mir je unter die Nase gekommen sind, allerdings vergesse ich die meisten Bücher wieder. Außerdem sind das die einzigen Bücher, die ich mühelos aussortieren kann.)

Sätze, die wir in Büchern nie wieder lesen wollen#1

„Meine innere Göttin [hier jedwede Tätigkeit einsetzen, die einem gerade so einfällt].“.

Fifty Shades of Grey

Wenn ich so überlege, dann biss sich die innere Göttin vermutlich wie die Hauptfigur ständig auf die Unterlippe. Dieser Hang zum Beißen ist wohl das einzige, was die Figuren der Fan-Fiction noch mit ihrem Vorbild -Twilight – verbindet. 

„Meine innere Göttin stapft, die Arme schmollend verschränkt wie ein Kind, enttäuscht davon.“

„Wieso, frage ich mich, ist er so überrascht, dieser sexy, arrogante Mistkerl? Meine innere Göttin macht im Hintergrund bereits grinsend Lockerungsübungen.“

„Meine innere Göttin klemmt sich eine Rose zwischen die Zähne und legt einen Tango aufs Parkett.“

Die innere Göttin der Hauptfigur ist für die „sexy Seite“ des Charakters zuständig und tritt in einer Tour in Erscheinung. Wenn es die Filme ganz genau nehmen würden, hätte die Hauptfigur wohl ständig eine Mini-Anastasia, gleichzeitig Teufel und Engel, vermutlich in Lack und Leder, auf der Schulter, die beständig feixt, grient und labert. Tinkerbell in nervig. 

MEINE innere Göttin (und mein Teufelchen, das Engelchen, die Obdachlose und der Nerd….) übergab sich jedenfalls bei dem Satz irgendwann dezent und wollte der inneren Göttin der Autorin, die wohl für diesen Schwachsinn verantwortlich war, jedes mal mehr in den Allerwertesten treten. 

Vermutlich hätte ihr das aber auch noch gefallen.

Wenn einer eine Kündigung tut… #1

Anruf bei der 1und1 Hotline zur Bestätigung der im Online-Kundenportal bereits hinterlegten Kündigung des Telefon- und Internetvertrages. 

Der Roboter hätte gerne die Kundenummer, ich tippe brav ein. Der Roboter bedankt sich und verbindet mich weiter.

Mitarbeiter (M): Herzlichen Willkommen bei 1und1, was kann ich für Sie tun?

Ich(K): Königin hier, Hallo, ich würde gerne meine Kündigung bestätigen. 

M: Okay, dann benötige ich aber erst Ihre Kundennummer. 

K: (schmunzelnd) Die habe ich doch gerade schon eingegeben? Toll, da war die ganze Arbeit umsonst. 

M: (ebenso schmunzelnd) Ich höre sie so gerne.

K: (nennt die Kundennummer).

M: Vielen Dank. Darf ich fragen, warum Sie kündigen? 

K: Klar. Ganz einfach: Ihr seid zu teuer. Außerdem ist es ja wie bei jedem anderen Anbieter: Ihr legt ja keinen Wert mehr auf Bestandskunden. 

M: (sehr trocken) Stimmt! 

(Na, das ist ja mal ehrlich.) 

M: Okay. Darf ich dann noch Fragen für welches Produkt Sie sich dann entschieden haben?

K: Ja, ich wechsel zur Konkurrenz, die ist günstiger und schneller und außerdem bin ich dort eh schon Kunde.

M: Oh, dann wollen Sie gar keinen DSL Vertrag mehr von uns? Tja… Da kann man(n) dann auch nix mehr machen.

Nachdem er dann noch die Vorgangsnummer abgefragt hatte, war das Telefonat auch schon beendet. Keine 5 Minuten, dazu noch freundlich und mit der nötige Spitze Humor. Wenn doch nur jeder Servicemitarbeiter so drauf wäre… Aber dazu an anderer Stelle mehr.

Duckmäuser! 

Lingerer Tagespost, 20.01.2017

Jetzt sagt mir schon mein Horoskop, dass ich besser kuschen sollte. 

Meine Meinung durchsetzen soll ich nur, wenn das fatale Folgen hat. 
Wenn ich meine Meinung durchsetze, ohne dass es fatale Folgen hat, eskaliert eine Situation. 

Ich bin aber doch so friedliebend. Dementsprechend muss ich nachgeben, damit es weder fatale Folgen hat, noch die Situation eskaliert. Toll, dabei finde ich doch duckmäusern doof…Aber ich hab nix gesagt, denkt, was ihr wollt. 

(So ein Horoskop, an einem Tag, an dem in Amerika ein Präsident vereidigt wird, der nicht über seine egozentrische Sicht der Dinge hinaus denken kann, ist auch irgendwie bitter.) 

10 Fragen zu Büchern 

Sätze & Schätze – 10 Fragen zu Büchern

Ich bin durch einen anderen Blogeintrag auf diese 10 Fragen im Blog von SätzeundSchätze gestoßen worden.

Ich als (zeitlich gerade stark verhinderte) Leseratte finde die Aktion irgendwie schön, lädt sie mich doch zu einem Zwischenresümee der bisherigen Leseleidenschaft ein.

Ich fühle mich einfach mal eingeladen sie hier zu beantworten:

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